Volksdorfer Schachecke Nr. 5

Wie Phönix aus der Asche tauchte Daniel Otis Thieme aus seinem brachliegenden Schachtalent empor. Erst im September, kurz vor dem Start der Vereinsmeisterschaft, in den Volksdorfer Schachklub eingetreten, wurde er auf Anhieb Vereinsmeister 2019. Die Art und Weise seines Triumphes war äußerst eindrucksvoll. Von den neun Partien gewann er acht und gab nur ein Unentschieden ab. Dabei verbrauchte er regelmäßig nur einen Bruchteil der Bedenkzeit seiner Gegner. Hier hat ein noch jugendliches Talent die Hamburger Schachbühne betreten, das noch längst nicht sein Potential ausgeschöpft hat. Beim Weihnachtsopen des Hamburger Schachklubs erspielte Daniel Thieme eine Eloperformance von 2118 und steigerte sein Elo-Rating um 50 Punkte auf 2033.

Daniel Thieme entstammt der Walddörfer Schulschachszene. Zum Schach fand er auf dem Gymnasium Buckhorn und spielte ab 2010 Vereinsschach im Bergstedter Schachklub von 1962. Er zog dann aus familiären Gründen nach Schleswig-Holstein und machte seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Der Kontakt zum Schach riss auch während längerer Auslandsaufenthalte in Frankreich und Portugal nicht ab, sein Talent ruhte aber weitgehend in dieser Zeit. Die nachfolgende Partie zeigt seinen Sieg in der fünften Runde über Dr. Hauke Reddmann, der im Jahre 2013 Hamburger Einzelmeister war. In dieser Partie wird erkennbar, dass Daniel Thieme mutig und offensiv spielt und auch kühlen Kopf bewahrt, als sein Gegner eine Angriffstellung bekommt, deren Chancen er aber mit dem Springeropfer auf e6 falsch einschätzt.